EU-Industriekommissar Breton wäre gern deutscher Finanzminister
EU-Industriekommissar Thierry Breton wäre in der Corona-Krise gerne deutscher Finanzminister. Als solcher hätte er besonders gerne das milliardenschwere Corona-Hilfspaket für die deutsche Wirtschaft ausgearbeitet, sagte der Franzose am Montag in einer Videokonferenz mit dem EU-Parlament. Mit dem vom Bundestag verabschiedeten Paket werde ein "bedeutender Betrag" zur Verfügung gestellt, der aber "völlig angemessen" sei.
Auf EU-Ebene hatte die massive Hilfe für deutsche Unternehmen für Sorgen über wachsende Ungleichheit zwischen den Mitgliedstaaten gesorgt. Nach Angaben der EU-Kommission entfallen über die Hälfte aller staatlichen Corona-Hilfen derzeit auf Deutschland. Das könnte die Wettbewerbsbedingungen in Europa verzerren und deutsche Firmen zu den großen Profiteuren der Krise machen, hieß es.
Bei allem Lob für Deutschland teilte Industriekommissar Breton diese Sorge grundsätzlich. Berlin sei kein Vorwurf zu machen, aber die EU könne sich "nicht mit einer Situation zufrieden geben", in der einige Länder zu derartigen Maßnahmen in der Lage seien, während anderen dafür das Geld fehle.
(D. Meier--BTZ)