Maas ruft USA zu gemeinsamem "Kraftakt" in Corona-Krise auf
Bundesaußenminister Heiko Maas setzt bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise auf eine Zusammenarbeit mit den USA. "Wir müssen jetzt zusammen arbeiten, um trotz Corona die Weltwirtschaft und den globalen Handel wieder in Schwung zu bringen", sagte der SPD-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). "Diesen Kraftakt kann niemand alleine bewältigen", betonte Maas.
"Die USA und die EU haben gemeinsam einen außerordentlichen Einfluss, den wir auf der Weltbühne auch nutzen wollen und müssen", sagte der Außenminister. "Auch wenn wir uns das in letzter Zeit öfter aktiv in Erinnerung rufen müssen: Wir stehen auf einem gemeinsamen Wertefundament und wir haben sehr viel mehr gemeinsame Interessen, als gegensätzliche", betonte Maas. "Das transatlantische Verhältnis ist und bleibt neben der europäischen Integration der wichtigste Pfeiler deutscher Außenpolitik."
Für Verstimmungen sorgte zuletzt die Entscheidung der USA, die Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) inmitten der Corona-Krise auszusetzen. Die EU und die Bundesregierung kritisierten das Vorgehen der US-Regierung. US-Präsident Donald Trump hatte Mitte April den Stopp der Zahlungen an die WHO mit "Missmanagement" sowie Einseitigkeit der Organisation zugunsten Chinas begründet, wo das neuartige Coronavirus erstmals beim Menschen festgestellt worden war.
(L. Andersson--BTZ)