Umfrage: Mehrheit der US-Bürger sieht Corona-Lockerungen skeptisch
Die US-Bürger sehen die Lockerung der Corona-Einschränkungen in dem Land mehrheitlich mit Skepsis. In einer am Freitag vom Sender ABC News veröffentlichten Umfrage stimmten 64 Prozent der Befragten der Aussage zu, sie seien derzeit gegen eine Aufhebung der Corona-Beschränkungen, weil dies zu mehr Toten führen würde. Dagegen stimmten 34 Prozent der Befragten der Aussage zu, ein Ende der Corona-Maßnahmen lohne sich, um den wirtschaftlichen Schaden auf ein Minimum zu begrenzen.
Die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos macht einmal mehr große Unterschiede zwischen Anhängern der Republikanischen Partei von Präsident Donald Trump und Anhängern der oppositionellen Demokraten deutlich: Sind 92 Prozent der befragten Demokraten gegen eine Lockerung von Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen, sind es bei den Republikanern nur 35 Prozent.
Höchst unterschiedlich fällt auch das Urteil zu Trumps Krisenmanagement in der Pandemie aus: Während nur neun Prozent der Anhänger der Demokraten dem Präsidenten eine gute Arbeit bescheinigen, sind es bei Anhängern der Republikaner 87 Prozent. Über die Gesamtbevölkerung gesehen kommt der Präsident auf eine Zustimmung von 42 Prozent. 57 Prozent der Befragten stellen Trump ein schlechtes Zeugnis aus.
Die USA sind mit großem Abstand das Land mit den meisten bestätigten Corona-Infektionen und Todesfällen weltweit. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden dort bislang 1,26 Millionen Infektionen und rund 76.000 Tote registriert.
Trump pocht dennoch auf eine rasche Rückkehr zur Normalität: Der Präsident will im Wahljahr 2020 die Wirtschaft möglichst schnell wieder in Gang bringen. Kritiker werfen dem Republikaner vor, dafür eine starke Zunahme der Totenzahlen in Kauf zu nehmen.
Die Auswirkungen der Pandemie und der Maßnahmen zu deren Eindämmung auf die US-Wirtschaft sind verheerend: Binnen sieben Wochen verloren mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job, die Arbeitslosenquote stieg im April sprunghaft auf 14,7 Prozent.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)