Londoner Gericht klagt nach Messerangriff in Moschee obdachlosen Mann an
Zwei Tage nach einem Messerangriff auf einen muslimischen Muezzin hat ein Londoner Gericht einen Obdachlosen wegen schwerer Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes angeklagt. Der 29-jährige Daniel H. werde bis zu einer weiteren Gerichtsverhandlung am 20. März in Untersuchungshaft genommen, teilte die zuständige Staatsanwältin am Samstag mit. Dem Mann wird vorgeworfen, den Muezzin Raafat Maglad am Donnerstag während des Gebets in der Londoner Zentralmoschee mit einem Messer angegriffen und verletzt zu haben.
Maglad sei dabei am Hals verletzt worden, sagte Staatsanwältin Tanja Dogra. Die beiden Männer kannten sich ihren Angaben zufolge, da der Obdachlose in den vergangenen Jahren mehrere Male in die Moschee im Nordwesten der britischen Hauptstadt gekommen war. Nach dem Vorfall hatte die Polizei ein Terrormotiv ausgeschlossen.
"Ich vergebe ihm. Er tut mir sehr leid", sagte Maglad am Freitag zu Reportern. "Ich als Muslim möchte keinen Hass in mein Herz lassen." Der Muezzin kehrte mit einer Schlinge um den Arm in die Moschee zurück, nachdem er in einem Krankenhaus behandelt worden war.
(C. Fournier--BTZ)