Bericht: Merz bringt nun doch Mitgliederbefragung über CDU-Vorsitz ins Spiel
Der CDU-Politiker Friedrich Merz hält einem Bericht zufolge ein Votum der rund 400.000 CDU-Mitglieder über den künftigen Parteivorsitzenden nun doch für denkbar. Er sei "nicht grundsätzlich gegen eine Beteiligung der Parteimitglieder durch eine Mitgliederbefragung", sagte Merz Sprecher am Mittwoch der "Bild"-Zeitung. "Die endgültige Entscheidung muss aber auf einem Bundesparteitag der CDU getroffen werden." Am Vorabend hatte Merz eine Mitgliederbefragung noch abgelehnt.
Merz hatte beim Jahresempfang des CDU-Wirtschaftsrats Sachsen-Anhalt in Magdeburg am Dienstagabend gesagt, von einem Mitgliederentscheid wie bei der SPD halte er "überhaupt nichts". Schließlich habe die CDU "gewählte Gremien, die sind dafür da".
Nach den Plänen der scheidenden CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer soll ein Kanzlerkandidat bis zum Sommer gefunden und bei einem Bundesparteitag im Dezember bestätigt werden. Diese Person soll dann auch den Parteivorsitz von ihr übernehmen. Nach ihrer Rücktrittsankündigung am Montag hatte sie zudem gegen die Kür eines Kanzlerkandidaten und Parteivorsitzenden per Mitgliederbefragung abgelehnt. Diese Frage werde der Parteitag entscheiden, sagte Kramp-Karrenbauer.
Merz war Ende 2018 im Rennen um den CDU-Vorsitz knapp Kramp-Karrenbauer unterlegen. Als weiterer möglicher Anwärter auf CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur gilt NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn könnte ins Rennen gehen.
(A. Bogdanow--BTZ)