Guaidó nach mehrwöchiger Reise zurück in Venezuela
Der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó ist nach mehrwöchigem Auslandsaufenthalt in den südamerikanischen Krisenstaat zurückgekehrt. Am Flughafen der Hauptstadt Caracas wurde er am Dienstag von begeisterten Anhängern empfangen. Der 36-Jährige traf mit einem Flug aus Portugal ein. Kurz nach seiner Ankunft kam es am Flughafen zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen seinen Anhängern und solchen des linksgerichteten Staatschefs Nicolás Maduro.
Er bringe von seiner Reise die Zusage der "freien Welt" mit, Venezuela in seinem Streben nach "Demokratie und Freiheit" zu unterstützen, schrieb Guaidó im Kurzbotschaftendienst Twitter. Mit seiner 23-tägigen Reise hatte sich der selbsternannte Übergangspräsident über ein gegen ihn verhängtes Ausreiseverbot hinweggesetzt.
Guaidó besuchte unter anderem Kolumbien, mehrere europäische Staaten sowie die USA. In der Schweiz nahm er am Weltwirtschaftsforum von Davos teil, in Washington war er Überraschungsgast im Kongress bei der Rede von Präsident Donald Trump zur Lage der Nation. Auch wurde er von Trump im Weißen Haus empfangen. Es war das zweite Mal, dass Guaidó gegen das Ausreiseverbot verstieß.
Der Oppositionschef und Parlamentspräsident ist in einen erbitterten Machtkampf mit Maduro verstrickt. Vor einem Jahr hatte sich Guaidó zum Übergangspräsident erklärt, woraufhin er von mehr als 50 Staaten offiziell anerkannt wurde, darunter den USA und Deutschland.
Trotz massiven Drucks der USA und der verheerenden wirtschaftlichen Lage in Venezuela hält sich Maduro aber weiter an der Macht. Er kann nach wie vor auf den Rückhalt der venezolanischen Militärführung und seiner Verbündeten China, Russland und Kuba bauen. Guaidó wiederum überstand zu Jahresbeginn einen dramatischen Versuch, ihn als Parlamentspräsidenten abzusetzen.
(O. Joergensen--BTZ)