Rückendeckung in der FDP für Lindner vor Vertrauensfrage im Parteivorstand
Führende FDP-Politiker haben sich am Freitag vor der Vertrauensfrage von Parteichef Christian Lindner im Parteivorstand hinter ihren Vorsitzenden gestellt. "Er hat mein Vertrauen", sagte der Vizefraktionschef der FDP im Bundestag, Alexander Graf Lambsdorff im ARD-"Morgenmagazin". Die FDP-Vizevorsitzende Katja Suding sagte im Bayerischen Rundfunk, sie gehe davon aus, "dass der Bundesvorstand Christian Lindner heute das Vertrauen aussprechen wird".
Lambsdorff und Suding hoben hervor, dass Lindner den FDP-Politiker Thomas Kemmerich in Thüringen zum Verzicht auf das Amt des Ministerpräsidenten habe bewegen können. "Er hat ja das erreicht, was auch die Kritiker der Thüringer Ereignisse verlangt haben", sagte Suding in der Sendung "Radiowelt am Morgen".
Lamdsdorff sagte, die Vorgänge in Thüringen, wo Kemmerich am Mittwoch auch mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden war, hätten innerhalb der FDP "überrascht und auch ein bisschen entgeistert". Er sei deshalb "sehr froh", dass es Lindner gelungen sei, Kemmerich zum Rücktritt zu bewegen. "Ich glaube, der Schaden wird dann repariert, und ich hoffe, er bleibt nicht zu lange."
Zugleich betonte er, dass die Landesverbände "autonom" seien. Eine Partei sei "nicht wie ein Unternehmen, wo oben ein Chef ist, der den Abteilungsleitern sagt, das und das hat zu passieren, und wenn es nicht passiert, werden sie rausgeschmissen", sagte Lambsdorff. "So funktioniert das nicht."
Das was in Thüringen passiert sei, sei eine "eigene Entscheidung des thüringischen Landesverbands" gewesen. "Das was ein Fehler- der Fehler wird jetzt zurückgedreht."
(N. Lebedew--BTZ)