Merkel sieht in Davos "Handlungsdruck" für mehr Klimaschutz
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mehr Engagement für den Klimaschutz als "Frage des Überlebens" bezeichnet. Die Pariser Klimaziele seien mit den bisherigen Verpflichtungen nicht zu erreichen, sagte Merkel am Donnerstag in Davos. "Deshalb ist Handlungsdruck da."
Merkel betonte, dass die Welt im Kampf gegen den Klimawandel "zusammen handeln" müsse. Allerdings seien bei der Umsetzung der Klimaziele "nicht mehr alle dabei", ergänzte sie mit Blick auf die USA, die unter US-Präsident Donald Trump Anfang November den Rückzug aus dem Klimaabkommen in Gang gesetzt hatten. In Davos hatte Trump Klimaschützer als "ewige Propheten des Untergangs" attackiert.
Die Bundeskanzlerin ging dagegen auf die Forderungen der jungen Aktivisten ein. "Wir, die Älteren müssen aufpassen, dass wir die Ungeduld der Jugend positiv, konstruktiv aufnehmen", sagte Merkel in Davos. Deren Lebenshorizont gehe "weit über das Jahr 2050 hinaus", bis zu dem die EU klimaneutral werden will. Klimaschutz und Artenvielfalt seien für die Generation daher wichtig. "Deshalb sind wir zum Handeln aufgefordert."
Merkel verwies darauf, dass es in auch in Deutschland Klimaskeptiker gebe, die trotz wissenschaftlicher Belege nicht an den Klimawandel glauben wollten. Sie sprach sich dafür aus, mit denjenigen das Gespräch zu suchen und deren "Emotionen mit Fakten zu versöhnen". Es sei wichtig, sich auszutauschen, da das Leben in Blasen ansonsten "zum Verhängnis" werden könnte.
(Y. Rousseau--BTZ)