Moderna beantragt Zulassung von Corona-Impfstoff in der EU und den USA
Der US-Pharmakonzern Moderna hat am Montag wie angekündigt die Zulassung seines Corona-Impfstoffes in der EU und den USA beantragt. Die entsprechenden Anträge wurden sowohl bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (Ema) als auch bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht, wie der Konzern mitteilte. Moderna ist damit das erste Unternehmen, dass die Zulassung eines Corona-Impfstoffes in der EU beantragt hat. Moderna beantragte nach eigenen Angaben eine sogenannte Notfallzulassung, die ein beschleunigtes Verfahren ermöglicht.
"Wir sind davon überzeugt, dass unser Impfstoff ein neues und wirksames Mittel darstellt, das den Verlauf dieser Pandemie verändern und dazu beitragen kann, schwere Erkrankungen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle zu verhindern", hatte Moderna-Chef Stéphane Bancel vor der Antragstellung erklärt. Neueste Auswertungen der klinischen Studie hätten bei dem Impfstoff eine Wirksamkeit von 94,1 Prozent ergeben. Das ist minimal weniger als die zuvor von dem Unternehmen vermeldete Wirksamkeit von 94,5 Prozent.
Die neuen Zahlen beruhen auf der Auswertung der klinischen Test an mehr als 30.000 Menschen in den USA. Von ihnen erkrankten 196 an Covid-19, allerdings waren 185 Betroffene Teil der Placebo-Gruppe, der statt des Impfstoffs ein Placebo gespritzt wurde. Nur elf Fälle traten in den Gruppe von Teilnehmern auf, die wirklich geimpft worden waren. Damit betrug die Wirksamkeit 94,1 Prozent. Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen einen schweren Krankheitsverlauf liege sogar bei 100 Prozent, erklärte Moderna. Zudem sei dieser insgesamt gut vertragen worden.
Um die Impfstoffe in Entwicklung ist ein heftiger Wettbewerb entbrannt. Für Europa hat die EU-Kommission mit Moderna vereinbart, dass bei einer Zulassung zunächst 80 Millionen Impfstoffdosen geliefert werden und weitere 80 Millionen, "wenn die Notwendigkeit besteht". Auch mit anderen Unternehmen gibt es Liefervereinbarungen, unter anderem mit dem Mainzer Impfstoffentwickler Biontech und seinem US-Partner Pfizer. Auch diese haben bereits eine Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA beantragt.
Sollte die FDA die Zustimmung erteilen, könnten beide Impfstoffe noch in diesem Jahr in den USA eingesetzt werden. Die FDA hat nach eigenen Angaben für den 17. Dezember ein Treffen seines Beratungskomitees angesetzt, um über den Impfstoff von Moderna zu beraten. Wenn die Behörde grünes Licht gibt, können in den folgenden Tagen die Impfungen beginnen.
(A. Lefebvre--BTZ)