Pakistans einsamster Elefant tritt Reise nach Kambodscha an
Nach Jahren der Einsamkeit hat ein offenbar psychisch kranker Elefant die Reise von einem Zoo in Pakistan in ein Naturschutzgebiet in Kambodscha angetreten. "Meine Wünsche sind endlich wahr geworden", erklärte am Sonntag die US-Poplegende Cher, die sich zusammen mit Tierschützern für das Tier namens Kaavan eingesetzt hatte. Die Sängerin hatte die Tage vor dem Umzug bei Kaavan in Islamabad verbracht, um ihn nach eigenen Angaben moralisch zu unterstützen.
Helfer lockten den übergewichtigen Elefanten am Sonntag in eine eigens konstruierte Metallkiste, die von einem Lastwagen zum Flughafen von Islamabad transportiert werden sollte. Von dort sollte Kavaan an Bord eines Flugzeugs nach Kambodscha gelangen, wo er fortan in einem rund 10.000 Hektar großen Wildpark leben soll.
"Ihn an einen Ort zu schicken, wo er mit anderen Elefanten seiner Art zusammen sein kann ... ist wirklich die richtige Wahl", sagte Pakistans Umweltminister Malik Amin Aslam. Der pakistanische Regierungschef Imran Khan dankte Cher persönlich für ihren Einsatz.
Kaavan war 1985 im Alter von einem Jahr in den Zoo gekommen. Dort lebte er in einem kleinen Gehege fast ohne Laub und Schatten und seit dem Tod seiner Partnerin Saheli im Jahr 2012 völlig allein. Wegen seines zunehmend aggressiven Verhaltens soll Kaavan tagsüber stundenlang angekettet worden sein - der Zoo bestreitet diese Vorwürfe.
Tierschützer zeigten sich besorgt, in Petitionen mit bis zu 400.000 Unterschriften forderten sie immer wieder Kaavans Verlegung. Im Mai ordnete ein Gericht in Islamabad seine Freilassung an und beauftragte die Behörden mit der Suche nach einem "geeigneten" neuen Zuhause für Kavaan.
(H. Müller--BTZ)