Helfer in Südindien retten Elefant aus Brunnenschacht
In einer 16-stündigen Rettungsmission haben Feuerwehrleute und Wildpark-Mitarbeiter in Südindien einen wilden Elefant aus einem Brunnenschacht geborgen. Das Tier wagte sich vermutlich bei der Nahrungssuche in ein Dorf im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu, wie Förster Rajkumar berichtete. Möglich sei aber auch, dass der Elefant auf der Flucht vor Hunden in den mehr als 20 Meter tiefen Brunnen fiel.
"Die Dorfbewohner hörten Geräusche und sahen, dass das Tier in den Brunnen gefallen war", sagte Rajkumar. Rund 50 Wildparkarbeiter und Feuerwehrleute waren demnach an der Rettungsaktion beteiligt. Zunächst versuchten die Helfer, das Wasser aus dem Brunnen zu pumpen - doch der verängstigte Elefant schob die Pumpen immer wieder weg.
Anhand von zwei Betäubungspfeilen sei es den Einsatzkräften schließlich gelungen, das rund zweieinhalb Meter große Tier ruhig zu stellen. Umringt von zahlreichen Schaulustigen kletterten die Helfer in den Brunnenschacht und befestigten Riemen an den Füßen des betäubten Tieres. Mit einem Kran wurde der Elefant aus dem Brunnen gehievt und eine halbe Stunde später zurück in den Wald gebracht.
Indien ist die Heimat von rund 30.000 Elefanten, das entspricht knapp zwei Dritteln der asiatischen Elefantenpopulation in freier Wildnis. Durch die zunehmende Ausbreitung von Wohngebieten werden die Lebensräume der Tiere jedoch zunehmend bedroht. Nach Angaben der indischen Regierung starben zwischen 2014 und 2019 etwa 2360 Menschen durch Elefanten-Angriffe. Im gleichen Zeitraum wurden rund 500 Elefanten durch Wilderei, Vergiftungen oder Stromschläge getötet.
(P. Rasmussen--BTZ)