Zahl der weltweit Corona-Infizierten nähert sich der Marke von fünf Millionen
Die Zahl der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen nähert sich der Marke von fünf Millionen. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Mittwoch mehr als 4,9 Millionen Infektionsfälle in 196 Ländern registriert, die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg auf über 323.000. Am schwersten betroffen sind nach wie vor die USA, dort stieg die Zahl der Toten binnen 24 Stunden um mehr als 1500 auf knapp 92.000. Mehr als 1,5 Millionen Menschen in den USA steckten sich bislang mit dem neuartigen Coronavirus an.
Nach einer Prognose von Forschern der Universität von Massachusetts könnte die Zahl der Corona-Toten in den USA binnen 25 Tagen um weitere 22.000 auf 113.000 steigen. Das Weiße Haus rechnet mit insgesamt 100.000 bis 240.000 Opfern der Corona-Epidemie im Land.
Russland, das bei den Infektionsfällen an zweiter Stelle hinter den USA kommt, meldete am Mittwoch einen traurigen Rekord von 135 Corona-Todesfällen binnen eines Tages. Die Zahl der Infektionen stieg demnach auf knapp 309.000, doch war die Zahl der Neuinfektionen den Angaben der Behörden zufolge mit 8764 so niedrig wie noch nie in diesem Monat.
Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern fiel demnach erstmals seit Beginn der Ausbreitung in Russland. Demnach befanden sich am Mittwoch noch 220.341 Patienten in den Krankenhäusern und damit 633 weniger als am Vortag.
Russland meldet vergleichsweise wenige Tote. Kritiker werfen den Behörden allerdings vor, die Zahlen zu schönen. Diese listen nach eigenen Angaben nur die Toten auf, die eindeutig an Covid-19 und keiner anderen Krankheit gestorben sind.
Der von der Pandemie am schwersten betroffene Kontinent ist nach wie vor Europa mit knapp 170.000 Toten und fast zwei Millionen Infizierten. An erster Stelle bei den Todesfällen kommt Großbritannien mit - den Zahlen der Statistikbehörde zufolge - mehr als 41.000 Toten, gefolgt von Italien mit mehr als 32.000, Frankreich mit mehr als 28.000 und Spanien mit knapp 27.800 Todesfällen.
In Madrid sollte das Parlament noch am Mittwoch über eine weitere Verlängerung des Ausnahmezustands um zwei Wochen entscheiden. In einer Rede vor dem Parlament warb Regierungschef Pedro Sánchez um den Zusammenhalt im Land. Die Spanier hätten gemeinsam die Ausbreitung des Virus gestoppt. Nun habe niemand das Recht, "zu sabotieren, was wir in den langen Wochen der Ausgangssperre erreicht haben", sagte Sánchez.
Sánchez hatte noch am Samstag in einer Fernsehansprache angekündigt, dass er den Ausnahmezustand ein letztes Mal um einen Monat verlängern wolle. Damit stieß er aber auf Widerstand der rechtsgerichteten Opposition, der Regierungschef drohte die am Mittwoch anstehende Abstimmung im Parlament zu verlieren. Mit der Verkürzung auf zwei Wochen wollte er sich nun die nötige Unterstützung der Abgeordneten sichern.
Der Ausnahmezustand hat es der Regierung ermöglicht, eine der weltweit striktesten Ausgangssperren auszurufen und damit die Rechte der Bürger einzuschränken. Seit dem 11. Mai werden die Beschränkungen schrittweise gelockert, gleichzeitig aber nehmen die Proteste gegen Sánchez und sein Kabinett zu. Die von der Rechten und Ultrarechten unterstützten Demonstranten werfen der Regierung vor, die Krise schlecht gemanagt zu haben.
Unterdessen gilt ab Donnerstag für alle über sechs Jahren eine allgemeine Maskenpflicht. Bisher muss der Mundschutz bereits in Bussen und Bahnen getragen werden, nun gilt er für alle Bereiche, in denen ein Mindestabstand von zwei Metern nicht möglich ist.
(M. Taylor--BTZ)