Umfrage: Lebenszufriedenheit der Deutschen so groß wie nie
Die Deutschen sind mit ihrem Leben so zufrieden wie noch nie. Allerdings gibt es zwischen Ost und West 30 Jahre nach dem Mauerfall noch immer Unterschiede, wie das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften am Dienstag in Köln mitteilte. Während sich die Zufriedenheit in den Bereichen Wohnung, Freizeit, Haushaltsarbeit und Kinderbetreuung vollständig anglich, sind Ostdeutsche noch immer unzufriedener mit ihrer Arbeit und dem Haushaltseinkommen. Zudem sorgen sie sich stärker um ihre Gesundheit als die westdeutsche Bevölkerung.
Die Analyse basiert auf der vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Zusammenarbeit mit Kantar Public erhobenen Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel. Die jüngsten Daten stammen von 2018.
Die Menschen in Ostdeutschland äußern sich demnach über den gesamten Untersuchungszeitraum hinweg in fast allen Bereichen besorgter als die Westdeutschen. Nur in Sachen Umwelt und Klima überstieg die Besorgnis der Menschen im Westen das Niveau der Ostdeutschen geringfügig.
Zwischen 2014 und 2016 verzeichneten die Experten in Ost und West einen extremen Anstieg der Sorgen um Ausländerfeindlichkeit und Kriminalität. Auch die Sorge um Zuwanderung erreichte in Gesamtdeutschland im Jahr 2016 im Zuge der Flüchtlingskrise ihren Höhepunkt. 57 Prozent der Ostdeutschen und 43 Prozent der Westdeutschen machten sich damals große Sorgen. Seitdem gingen die Sorgen insgesamt wieder zurück.
Hinsichtlich der Sorge um Kriminalität nahm die Differenz zwischen Ost und West seit 2011 wieder zu und besteht bis heute. Das hatte aber offenbar keine Auswirkungen auf die allgemeine Lebenszufriedenheit, die zwischen 2014 und 2016 ebenfalls stark anstieg und 2018 ihren Höhepunkt erreichte.
(P. Rasmussen--BTZ)