Sterbefallzahlen wegen Coronavirus auch Mitte April über Durchschnitt
Wegen der Corona-Epidemie haben die Sterbefallzahlen in Deutschland auch in der dritten Aprilwoche deutlich höher als in den Vorjahren gelegen. In der 16. Kalenderwoche vom 13. bis zum 19. April starben mindestens 18.693 Menschen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Das waren etwa acht Prozent mehr als der Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Im Vergleich zur Vorwoche sanken die Sterbefälle allerdings um mehr als 1300. In der 15. Kalenderwoche vom 6. bis zum 12. April starben nach vorläufigen Zahlen mindestens 20.036 Menschen. Das waren knapp 2150 beziehungsweise zwölf Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahre. Die Abweichung zu den Vorjahren war in der 15. Kalenderwoche bislang auch am größten.
Bereits seit Ende März starben den Statistikern zufolge wegen der Corona-Epidemie in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren deutlich mehr Menschen. Der Trend deutet demnach auf eine Übersterblichkeit im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie hin, weil die Sterbefallzahlen in dieser Jahreszeit aufgrund der ausklingenden Grippewelle normalerweise von Woche zu Woche abnehmen.
Im europäischen Vergleich ist die Übersterblichkeit in Deutschland bislang aber gering. Das nationale Statistische Amt Italiens berichtet beispielsweise von einer um 49 Prozent erhöhten Sterbefallzahl für den März 2020 im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Für den Ballungsraum Stockholm meldet das nationale Statistische Amt Schwedens für die Kalenderwochen 14 bis 16 sogar doppelt so hohe Sterbefallzahlen wie im Durchschnitt der fünf Vorjahre.
Auch aus anderen europäischen Ländern wie Belgien, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden werden erhöhte Sterbefallzahlen gemeldet. Dagegen werden bislang für Norwegen und Tschechien keine auffälligen Veränderungen angezeigt.
Die Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts enthält Sterbefallzahlen nach Tagen, Wochen und Monaten seit dem 1. Januar 2016. Derzeit werden sie wöchentlich erhoben. Die aktuellen Fallzahlen sind noch nicht endgültig und können sich wegen der verzögerten Meldungen noch leicht erhöhen.
(F. Burkhard--BTZ)