Kammergericht: IS-Unterstützer in Berlin zu hoher Haftstrafe verurteilt
Das für Staatsschutzfragen zuständige Kammergericht Berlin hat einen Unterstützer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu einer Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Der Algerier Fayssal M. B. sei nach Überzeugung des Gerichts an der Schleusung eines IS-Unterstützers beteiligt gewesen, teilte eine Gerichtssprecherin aktuell mit. Die Freiheitsstrafe des in Untersuchungshaft Sitzenden wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt.
Der 32-Jährige war im September 2015 an einer Chatgruppe auf der Nachrichtenplattform Whatsapp beteiligt, in der die Einreise eines Unterstützers in das syrische IS-Kampfgebiet organisiert wurde. Der Verurteilte hatte den Kontakt zum IS hergestellt. Ob der IS-Unterstützer tatsächlich von der Türkei aus zu der Miliz gelangte, ist unklar. M. B. überwies dem IS zudem eine Spende in Höhe von 250 Euro.
M. B. war bereits im Frühjahr wegen anderer Unterstützerleistungen für den IS sowie wegen Diebstahls zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Weil das Urteil aber noch nicht rechtskräftig ist, gilt er als nicht vorbestraft. Strafmildernd wirkte sich zudem das Bekenntnis des Angeklagten zu seiner damaligen IS-Anhängerschaft aus. Er soll sich in Haft von der Dschihadistenmiliz abgewandt haben.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)